Mediensucht // Teil 2

Suchtmechanismen im Gehirn

Computerspielsucht gilt als eine Verhaltensstörung, die vor allem Jugendliche und jungen Erwachsenen betrifft. In Lebensjahren ausgedrückt, ist die Altersgruppe zwischen 15 und 29 Jahren übermäßig betroffen. Dies berührt damit eine Lebensspanne, in der manche junge Menschen erste Alkohol- und Drogenerfahrungen machen und teilweise auch in dieser Hinsicht ein selbstgefährdendes Verhalten ausbilden. Neurobiologische Studien zeigen, dass die Suchtmechanismen im Gehirn zwischen Mediensucht und stoffgebundenen Süchten wie bspw. bei Kokainkonsum, durchaus vergleichbar sind. Es werden vermehrt körpereigene “Glückshormone” (sog. Neurotransmitter) wie Dopamin ausgeschüttet, die dem Belohnungssystem zugeordnet sind und darüber ein Suchtverhalten begünstigen können.

Suchttherapie und Prävention

Suchtforscher und Therapeuten wenden die etablierten Methoden aus der klassischen Drogentherapie auch erfolgreich in der Therapie von Mediensucht und Missbrauchsverhalten an. Die AHG Klinik Münchwies bspw., die sich auf suchtmedizinische und psychosomatische Behandlungsansätze spezialisiert hat, bietet Patienten auch aus dem Bereich „Pathologischer PC-/ Internetgebrauch“ therapeutische und organisatorische Rahmenbedingungen an, wie sie seit Jahren erfolgreich im Bereich Suchtmedizin eingesetzt werden. Im Gegensatz zur klassischen Drogensuchttherapie ist allerdings in Bezug auf Mediensucht, zumindest bei leichten bis mittleren Störungsbildern, eine völlige und dauerhafte Medienabstinenz nicht das Ziel, sondern ein reflektierter selbstbestimmte Umgang mit Computer und Internet. Einzelne medienfreie Tage zeigen dennoch eindrucksvoll, wie frei oder abhängig man aktuell von Medien wirklich ist und sind daher sehr zu empfehlen.

Damit es nicht so weit kommt, ist eine frühzeitige Prävention sinnvoll. Junge Menschen können über diese vorbeugende Maßnahmen erkennen, welche Gefahren es in Zusammenhang mit den Neuen Medien gibt und wie man diese erfolgreich meistern kann.

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